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德国高校入学德语考试 ( DSH ) 之五 // 奥尔登堡大学 ( Uni. Oldenburg ) 听力范卷

2023-06-18 20:01 作者:跟我一起学德语  | 我要投稿

德国高校入学德语考试 ( DSH ) 之五 //  奥尔登堡大学 ( Uni. Oldenburg ) 听力范卷的文字版。听力版请见今天同时发的视频。

Unsere Fenster zur Welt

Guten Morgen und herzlich willkommen, 


immerzu nehmen unsere Augen und Ohren, unsere Nase, Zunge und Haut Informationen auf. So vermitteln sie uns eine Vorstellung von der Welt. Man könnte sagen, sie sind unsere Fenster zur Welt. Doch mit den Jahren schwindet die Kraft dieser Sinnesorgane – der Blick durch die Fenster wird getrübt. In meinem heutigen Vortrag möchte ich Ihnen einen Eindruck davon geben, wie sich die Sinneswahrnehmung mit fortschreitendem Alter verändert. Im ersten Teil meines Vortrags zeige ich Ihnen, wie jeder mit Hilfe von speziellen Alterssimulationsanzügen erfahren kann, wie es sich anfühlt, alt zu sein. Im zweiten Teil geht es um die Leistungskraft verschiedener Sinnesorgane. Dabei werde ich zuerst auf das Sehvermögen und danach auf das Hörvermögen eingehen. Im dritten Teil meines Vortrags möchte ich mich der Konzentrationsfähigkeit im Alter widmen. Ich werde dabei zunächst eine Studie zur Reaktionsgeschwindigkeit präsentieren und abschließend ein häufiges Konzentrationsproblem, den so genannten Cocktailparty-Effekt. 


Wer mit, sagen wir, 25 Jahren körperlich und geistig in Topform ist, kann sich kaum vorstellen, wie es sich anfühlt, einmal alt zu sein. Doch jeder kann es erfahren, denn es gibt so genannte Alterssimulationsanzüge, auch Alterssimulator genannt. Sie ermöglichen es, sich ins Alt-Sein hineinzuversetzen. Mithilfe dieser Anzüge können auch junge Leute spüren, wie sich die verminderten Körperkräfte und nachlassenden Sinne bei einem Betagten auswirken. 


Wie solch ein Anzug funktioniert, will ich Ihnen anhand einiger Beispiele verdeutlichen. So ein Anzug ist mit Gewichten und Vorrichtungen versehen, die simulieren sollen, wie mühsam es für ältere Menschen ist, ihren Körper mit verminderter Körperkraft zu schleppen. Dies wird auf unterschiedlicheWeise erreicht: Es gibt beispielsweise Gehörschutz-Kapseln auf den Ohren, die die Geräusche dämpfen. Ein weiteres Beispiel sind Spezialschuhe, die es erschweren, das Gleichgewicht zu halten, und zu einem unsicheren Gang führen. Für die Hände gibt es Handschuhe aus speziellem Latex. Sie demonstrieren, wie es ist, dass man mit den Fingern nicht mehr so gut tasten kann. Und auch das Sehvermögen lässt mit den Jahren deutlich nach. Das wird durch extra Brillen erfahrbar. Sie engen das Blickfeld ein und vermindern unter anderem die Sehschärfe. 


Doch so stark der Anzug die Beweglichkeit und Sinne einschränkt – ganz kann er die Beeinträchtigungen im Alter nicht vermitteln, denn die betreffen nicht nur die Sinnesorgane allein: Auch die Verarbeitung der Sinneseindrücke im Gehirn verlangsamt sich. Außerdem lässt die Fähigkeit nach, auf die Reize in der Außenwelt zu reagieren. 


Doch woran liegt denn nun der massive Verlust unserer Sinnesleistung? Fest steht, dass die Sinnesorgane schon früh im Leben ein Maximum der Leistungsstärke erreichen und dann nachzulassen beginnen. Das möchte ich nun anhand der Sinnesorgane Auge und Ohr verdeutlichen: 


Das Auge eines zehnjährigen Kindes kann die Krümmung seiner Linse so einstellen, dass es Gegenstände ab einer Distanz von 7,5 Zentimetern bis in die Ferne scharf sehen kann. Mit den Jahren verliert die Linse an Elastizität. Die Folge ist, dass Menschen bereits mit 40 Jahren im Durchschnitt nur noch ab 22 Zentimetern scharf fokussieren können. Nach dem 40. Lebensjahr reagieren die Augenzudem empfindlicher auf grelles Licht. Ab Mitte 50 wird das Gesichtsfeld enger, zudem dauert die Anpassung an Dunkelheit länger. Und Menschen ab 70 können Farben schlechter wahrnehmen. Soweit zur Sehfähigkeit. 


Kommen wir nun zum Hörvermögen: Männer verlieren ihre optimale Sensitivität bereits kurz nach dem 30. Lebensjahr, bei Frauen beginnt dieser Prozess rund fünf Jahre später. Vor allem können wir hohe Töne dann schlechter wahrnehmen. Das liegt daran, dass sich im Innenohr empfindliche Nervenzellen befinden, die mit zunehmendem Alter jedoch immer mehr geschädigt werden oder sogar ganz absterben. Das führt dazu, dass viele ältere Menschen schwerhörig sind. 


Wie Sie sehen: Die Leistung der Sinnesorgane hat einen großen Einfluss auf das, was wir wahrnehmen. Allerdings spielt noch ein weiterer Faktor eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung: Die Informationen über die äußere Welt müssen ja nicht nur über die Sinnesorgane registriert werden. Vielmehr müssen sie auch ins Gehirn weitergeleitet und dort verarbeitet werden. Und auch diese Vorgänge verlangsamen sich im Alter. So dauert es länger, bis die Signale an unser Gehirn weitergeleitet und die Botschaften verarbeitet werden. Dadurch benötigen die Muskeln mehr Zeit, um eine koordinierte Aktion auszuführen und es dauert länger, bis ältere Menschen auf eine Bewegung reagieren – etwa wenn sie Auto fahren und auf die Bremse treten müssen, weil überraschend ein Fußgänger die Fahrbahn überquert. Zwischen dem 20. und 60. Lebensjahr verlangsamt sich die Reaktionszeit eines Menschen auf diese Weise um bis zu 20 Prozent. 


Doch müssen wir uns mit diesem Schicksal abfinden? Ist es ein so unausweichliches Schicksal wie das Ergrauen der Haare? Nicht unbedingt, denn jeder kann etwas tun, um seine Reaktionsfähigkeit zu erhalten – und sogar einen Teil seines verlorengegangenen Tempos wiedererlangen. Das belegt unter anderem ein US-amerikanischer Versuch mit älteren Autofahrern, den ich hier kurz vorstellen möchte. 


Die Versuchsteilnehmer sollten auf einem Bildschirm Objekte identifizieren. So mussten die Teilnehmer zum Beispiel mehrere Fahrzeuge so schnell wie möglich erkennen und lokalisieren. Erschwerend kam hinzu, dass die Versuchspersonen durch weitere im Bild erscheinende Gegenstände oder Geräusche abgelenkt wurden. Das Ergebnis zeigt, dass nach einer gewissen Trainingszeit tatsächlich die Reaktionsgeschwindigkeit der Probanden zunahm. Erstaunlicherweise waren es aber offenbar nicht die Augen, deren Fähigkeiten sich verbessert hatten. Die Probanden hatten durch den Versuch vielmehr ihre Konzentrationsfähigkeit trainiert. Das bedeutet: Wer besser auf eine Aufgabe fokussieren kann, kann offenbar den Verlust einer Sinnesleistung ausgleichen, zumindest teilweise. 


Ebenfalls mit Konzentration hat ein recht verbreitetes Hörproblem zu tun, das viele Betroffene belastet: der so genannte Cocktailparty-Effekt. Bereits mit 45 Jahren fällt es einigen Menschen zunehmend schwer, Stimmen von Hintergrundgeräuschen zu unterscheiden. Außerdem gelingt es manchen Menschen immer weniger, aus dem Wirrwarr mehrerer, durcheinanderredender Stimmen, die Stimme einer einzelnen Person herauszuhören und sie zu verstehen. Das liegt nicht nur daran, dass die Ohren gelitten haben, sondern hat auch damit zu tun, dass Sprache im Gehirn verarbeitet wird und dieser Prozess im Alter nicht mehr so gut funktioniert. 


Wie Sie sehen, kann sich die Leistungskraft unserer Sinnesorgane im Alter drastisch verringern. Das bedeutet aber nicht, dass sich unsere Fenster zur Welt völlig schließen. Wie man durch Training und moderne Technik die Sinneswahrnehmung zumindest teilweise aufrechterhalten kann, werde ich in einem weiteren Vortrag erläutern. 


Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit!

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